Montag, 21. Mai 2012

Das Ende der Freiheit


Irgendwie strebt der Mensch immer nach Dingen, die er noch nicht (erreicht) hat. Wie ein Bergsteiger, der immer höhere Gipfel erklimmen will. Bis er auf dem Mount Everest steht. Und dann? Dann geht es darum, das Erreichte qualitativ zu verbessern. Der Bergsteiger sucht sich nicht den Normalweg, sondern eine schwierigere Route. Eiger-Nordwand statt Mittelegigrat. Was heißt das für die FLR-Ehe?

Früher hatte ich alle Freiheit. Weil ich glaubte, sie mir als Familienernährer und berufsmäßig stark Eingespannter nehmen zu müssen, wie es gerade passte. Der Versuch eben, einen gewissen Egoismus zu rechtfertigen.

Irgendwann war ich der Freiheit überdrüssig. Sehnsucht kam auf - nach Unterordnung. Nach einem Leben in eng limitierten Bahnen. Eine Lust auf Abhängigkeit: unfrei zu sein in Entscheidungen. Den eigenen Willen beugen zu müssen (dürfen) - dem der eigenen Ehefrau. Nicht ab und zu, sondern immer und ohne Einschränkung.

"Freiheit musst du dir erarbeiten."


Dies ist das Credo, mit dem meine Frau mich inzwischen beherrscht. Einfach den Feierabend oder einen freien Tag genießen, persönliche Interessen verfolgen? Nein, so einfach ist das nicht mehr. Ja, ich darf das weiterhin. Aber ich muss darum bitten. Um Erlaubnis fragen. Und im Zweifel ein "Nein" akzeptieren, wenn es heißt: Hausputz statt Fahrradtour.

Entscheidend ist die Balance. Eine kluge Frau verheizt ihren Mann nicht. Auch Sporttrainer dosieren die Belastung für ihre Athleten, gönnen ihnen Erholung nach Stress, um im entscheidenden Augenblick Höchstleistung anzuverlangen. In der FLR-Ehe mischen sich daher Güte und Strenge, Zuckerbrot und Peitsche, Zärtlichkeit und Gnadenlosigkeit. Das Wunderbare für mich als Sub-Mann ist: Nie weiß ich, woran ich bin. Ist Demut angesagt, muss ich auf die Knie? Oder herrscht lockeres Leben, ist z.B. ein zweites Bier erlaubt? Diese ständige Spannung hält mich auf Trab dahingehend, nie nachzulassen im eifrigen Bemühen, meiner Göttin in völliger Hingabe zu dienen. Ihre Ansage ist deutlich: "Sei gehorsam und streng dich an, dann geht es dir gut." Wenn nicht... Ich liebe meine Frau. Und ich liebe es, in ihrer Hand zu sein.


Sonntag, 20. Mai 2012

Dem eigenen Ich auf der Spur

Sehr lange habe ich es gar nicht kapiert. Jedenfalls nicht richtig. Im Nachhinein betrachtet weiß ich: Die Submissivität schlummert in mir schon seit Jugendtagen. Ich habe sie bloß verdrängt.
Diese Erkenntnis machte ich vor ca. zwei Jahren. Und ich kam an den Punkt, dass ich nicht mehr konnte. Nicht mehr wollte. Was nicht mehr wollte? Meine Submissivität verbergen.
Kindheitserinnerungen. Wir haben verstecken plus fangen gespielt. Ein Mädchen hatte es mir angetan. Obwohl ich schneller und stärker war, ließ ich mich finden, fangen und - dank gespielter Gegenwehr - "besiegen": Sie saß/kniete auf mir wie eine Indianerin, drückte meine Arme zu Boden, ihre Haare fielen in mein Gesicht. Ich war spchtig danach. Und ließ mich immer wieder besiegen.
Jugenderinnerungen. Wir haben Klamotten für einen festlichen Termin gekauft, mir fiel etwas herunter. Die Verkäuferin sah mich süffisant an - ich ging auf die Knie, reichte ihr den Pulli. Danach träumte ich davon, Diener dieser Frau zu sein.
Die zweite Liebe. Sie dominiert mich sexuell. Ich finde es wunderbar. Rebelliere aber im Alltag. Es kracht, wir trennen uns.
Die Ehe. Auch hier gefällt es mir, mich sexuell fügen zu müssen. Doch im Alltag leiste ich Widerstand. Begehre auf. Machtkämpfe entstehen. Es rumort bis hin zur echten Ehekrise.
Der Zwiespalt hält jahrelang an - über die erotischen Zeichnungen von Eric Stanton verstehe ich allmählich, was ich wirklich will: mich einer einzigen Frau vollkommen hingeben, mich ihr unterwerfen, sie verehren, ihr dienen. Nicht bloß ab und zu, sondern immer. Für immer.
Und ich habe verstanden, dank Blogs/Foren wie "Minervas Juwelen" und "Ihr zu dienen":  Problem und Lösung zugleich liegen bei mir. Denn ich habe eine wunderbare, liebens- und verehrenswürdige Frau. Bloß den Schritt, mich ihr zu offenbaren mit allen potenziellen Konsequenzen, den habe ich lange gescheut.
Dann kam die Zeit, als ich diesen inneren Zwiespalt nicht mehr aushielt, weil er mich fast zerrissen hatte. Ich wollte mich unterordnen, versuchte aber in der Praxis, patriarchisch die Familie zu kontrollieren. Als ich vor der Wahl stand, mich für die egoistische Pascha-Rolle zu entscheiden oder für Demut gegenüber meiner Frau, fiel der Entschluss, Klartext zu reden. Ich habe gegenüber einer Frau eine Art Seelenbeichte abgelegt. Mich mir damit quasi ausgeliefert, denn von diesen Sekunden an war klar: Ein Zurück gibt es nicht mehr.
Die naturdominante Art meiner Frau und ihr Wissen um mein Inneres haben die Verhältnisse automatisch geregelt. Sie weiß, was sie von mir verlangen und mit mir machen kann. Sie weiß, wie sie mich empfindlich treffen kann. Sie weiß, wie sie mich anpacken kann. Dieses Wissen gibt ihr die vollkommene Macht über mich, in jeder Hinsicht. Durch den Seelen-Striptease bin ich meiner Frau ausgeliefert für immer. Sie hat mich in der Hand. Es ist bisweilen anstrengend für mich, aber ich liebe es. Und sie genießt ihre Macht.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Die Sichtweise(n) eines submissiven Mannes

Nun starte ich also einen eigenen Blog…
Warum? Es geht um ein Thema, das mein Leben beherrscht: FLR, Female Lead Relationship. Eine Ehe also, in der die Frau die absolute Autorität genießt und der Mann sich ihr freiwillig unterordnet. Nicht kompromisslos, aber bedingungslos – die Regeln und etwaige Lockerungen bestimmt allein die Frau.
Ist dort bzw. damit alles gesagt, die Thematik „ausdiskutiert“? Nicht unbedingt. Ich möchte versuchen, mit meiner Sicht der Dinge eine Diskussion anzustoßen und Erfahrungen auszutauschen über Ehen/Beziehungen, in denen die Frau klar die Führung übernimmt und der Mann nicht unterordnet. Sie ist dominant, er submissiv – mir geht es dabei nicht ums Sexuelle (das zweifelsohne auch eine Rolle spielt), sondern um einen Erfahrungsaustausch bezüglich des Alltags. Der amerikanische Blog Femdom101 (s.o.) hat mich dazu inspiriert, eine deutschsprachige Analogie zu suchen. Aus der Sicht des submissiven Mannes.
Kurz zu mir: Mit meiner wunderbaren Frau bin ich schon lange verheiratet, wir haben drei Kinder, aber meine submissiv-devote Grundneigung habe ich ewig unterdrückt. Diese Selbstverleugnung führte unsere Ehe in eine Krise – und mich an den Punkt, alles Bisherige aufzugeben, mich zu offenbaren und mich damit vollkommen in die Hände meiner naturdominanten Frau zu begeben. Gut zwei Jahre ist das her, seitdem führen wir quasi ein neues Leben: unter ihrer Regie, ihrer Herrschaft. Sie ist die Königin, die Göttin, und über meine Liebe hinaus zeige ich ihr meine Verehrung in möglichst jeder Sekunde. Wir sind ein starkes Paar mit ungleicher Machtverteilung: Demut, Hingabe und Gehorsam prägen meinen Alltag. Ich will es nie mehr anders haben. Und darüber möchte ich mich in diesem Blog mit Gleichgesinnten austauschen oder Zögernde (beiderseits in puncto Geschlecht) ermuntern, den entscheidenden Schritt zu tun – es lohnt sich. Der eigenen Frau zu dienen wie einer Göttin: eine erfüllende Lebensaufgabe.