Samstag, 6. Mai 2017

Gefangen im Spinnennetz

Ja, ich bin Subbi durch und durch. Der immerwährende Diener meiner Frau, lebenslang ihr Ehesklave.

Das mag für Außenstehende unangenehm klingen, doch im Prinzip habe ich ein schönes Leben. Einen Beruf - und neben der 37-Stunden-Woche eine weitere Rund-um-die-Uhr-verfügbar-Woche als ihr Diener. Das Außenmaß meiner Göttin ist ein entscheidender Faktor: Sie gönnt und lässt mir Freiheiten.

Allerdings, das merke ich nun mehr und mehr: Die haben Grenzen, teils sogar sehr enge. Ihre Botschaft: "Du machst nur das, was ich erlaube." Egal ob in der Freizeit, bei Anschaffungen, sogar das Essen schreibt sie mir bisweien vor.

Es ist wie ein Spinnennetz, in dem ich herumkrabbele, ein wenig zappele, weiterkrieche, wiedereins auf die Mütze bekommen. Die Fäden sind so weit gesponnen, das Kontrollpaket ist so sehr gewachsen - ich habe keine andere Wahl mehr als den Willen meiner Göttin zu befolgen. Ihr zu gehorchen oder, falls ich das nicht tue, Konsequenzen zu spüren. Ein Leben im Spinnennetz - Fliegen müssen glücklich sein.